Oxford/Emmerthal: Die 15. Ausgabe der internationalen SiliconPV-Konferenz fand vom 8. bis 11. April 2025 in Oxford, England, statt. Der Austragungsort war ein Novum in der Geschichte dieser Konferenz. Die Conference-Chairs Sebastian Bonilla sowie Matthew Wright und sein Team von der University of Oxford leisteten großartige Arbeit bei der Zusammenstellung eines qualitativ hochwertigen wissenschaftlichen Programmes und schufen zugleich ein ansprechendes Rahmenumfeld, das für den persönlichen Austausch ebenso wichtig ist. Unterstützt wurden sie dabei vom wissenschaftlichen Komitee, dem auch das ISFH angehört.
Neben Vorträgen geladener Expertinnen und Experten führender Photovoltaik-Firmen und internationaler Forschungseinrichtungen bestand der Großteil des Programms aus wissenschaftlichen Beiträgen, die im „double-blind review“-Verfahren begutachtet wurden. Insgesamt wurden diesmal 149 Abstracts aus 26 Ländern eingereicht, die jeweils von 4 Gutachterinnen und Gutachtern bewertet wurden. Wie es Tradition bei der SiliconPV ist, wurden die zehn am besten bewerteten Beiträge mit dem SiliconPV-Award ausgezeichnet.
Das ISFH konnte sich dieses Jahr besonders erfolgreich präsentieren: gleich zwei Beiträge schafften es unter die besten zehn.
Zum einen der Beitrag von Daniel Beck & Ko-Autoren zu „The elasticity method: A new approach to determine recombination parameters from injection-dependent lifetime curves“. Er zeigte in seiner Arbeit eine verbesserte Methode auf, verschiedene Rekombinations- und damit Verlustpfade bei Si-Solarzellen bzw. dafür repräsentativen, vereinfachten Teststrukturen klarer zu identifizieren.
Zum anderen der Beitrag von Udo Römer & Ko-Autoren mit dem Titel „Selective laser ablation of single layers from SiO2/poly-Si superlattices for patterning of highly efficient IBC solar cells“. Udo Römer konnte mit einem Laser-basierten Herstellungsprozess die bisher aufwendiger hergestellten Solarzellen des ISFH näher an die Industrialisierung heranführen und dabei das bisherige hohe Labor-Wirkungsgradniveau von ~26% nahezu reproduzieren.
Insgesamt zeigten die vier spannenden Konferenztage, dass die Photovoltaik weiterhin voller interessanter Forschungsfragen steckt. Auch das namensgebende Material Silizium, welches 95% des heutigen PV-Marktes stellt, ist noch längst nicht ausoptimiert. Darauf basierende Solarzellen bieten noch großes Verbesserungspotenzial bzgl. des Wirkungsgrades (und damit weiteres Verringerungspotenzial der bereits geringen Stromgestehungskosten), aber auch für eine weitere Verbesserung der Nachhaltigkeit, die für die Photovoltaik im Multi-Terawatt-Maßstab ebenso wichtig ist.