Podiumsdiskussion zu den Solarstromperspektiven in Niedersachsen mit (von links nach rechts) Olaf Lies, Margarete von Oppen (Fachanwältin für Verwaltungsrecht aus Berlin), Berit Müller (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie) und Prof. Dr.-Ing. Rolf Brendel. Foto: R. Niepelt

Der Deckel für den Solarstrom-Ausbau in Deutschland muss weg. Das fordern Energie-Fachleute und Niedersachsens Umweltminister Lies in Hannover. Foto: U. Pucknat

 „Welche Rolle spielt der Solarstrom in der künftigen Energieversorgung Niedersachsens?“ lautete der Titel des Impulsvortrags, mit dem Prof. Dr.-Ing. Rolf Brendel, Institutsleiter des ISFH, die von der Niedersächsischen Klimaschutz- und Energieagentur (KEAN) veranstaltete Tagung „Solarstrom-Perspektiven für Niedersachsen“ eröffnete. Die vorgestellten Berechnungen des ISFH zeigen, dass ein kostenoptimiertes Energiesystem Niedersachsens, das im Jahr 2050 vollständig erneuerbar versorgt wird, wenigstens 47 GW installierte Photovoltaikleistung benötigt. Die Flächen dafür sind in Niedersachsen vorhanden. Installiert sind in Niedersachsen heute etwa 4 GW Photovoltaik. Für eine nachhaltige Energieversorgung muss sich der aktuelle jährliche Zubau von 0,2 GW/a daher mehr als verfünffachen. Der Clou an der Sache ist, dass die nachhaltige Energieversorgung insgesamt nicht teurer ist als die konventionelle Alternative. Das liegt vor allem an den preislichen und technologischen Entwicklungen bei den Erneuerbaren Energien, zu denen Institute wie das ISFH erfolgreich beigetragen haben.

Auch die Landesregierung setzt bei der Tranformation des Energiesystems auf Photovoltaik: „Wenn wir die Energiewende mit Tempo voranbringen wollen, müssen wir auf weitere CO2-neutrale Stromquellen setzen. Beim Windstrom sind wir bundesweit die Nummer 1, der Solarstrom sollte das zweite wichtige Standbein für eine klimaneutrale Stromerzeugung werden“. Mit diesen Worten sprach der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies den meisten der 140 Zuhörerinnen und Zuhörern aus dem Herzen. Dass Sonnen- und Windkraft sich nicht ausschließen, sondern sich ziemlich gut ergänzen, war Konsens unter den Tagungsteilnehmenden. Einig waren sich die Expertinnen und Experten, Politiker und Gäste auch, dass der 52 GW-Deckel für den Ausbau der Photovoltaik innerhalb des EEGs unbedingt fallen muss.