Bei der diesjährigen „IAA Nutzfahrzeuge“-Messe in Hannover war das ISFH gemeinsam mit dem Spezialsolarmodulbauer „a2-solar advanced and automotive“ vertreten. Gemeinsam präsentierten sie dort einen Prototyp eines leichten Nutzfahrzeuges mit integrierter Photovoltaik (VIPV), der im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Kooperationsprojektes entwickelt wurde. Zum anderen demonstrierte das ISFH spezielle Solarmodule auf gekrümmter Oberfläche einer Motorhaube und in Leichtbauweise für die Integration in Transporter-Seitenwände, welche im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Projektes „HighLite“ entwickelt wurden.

Der auf der Messe deutlich sichtbare Trend zur Elektrifizierung bietet eine ideale Grundlage für die Integration von Photovoltaik, wie sie das ISFH & Konsortium mit ihrem praktischen Nutzfahrzeug-Demonstrator als eine der ersten präsentiert haben. Die Nutzfahrzeugbranche hat die Kombinationsmöglichkeit inzwischen erkannt. Der ISFH-Prototyp war daher bei weitem nicht das einzige Exponat mit integrierter Photovoltaik, sondern reihte sich ein in eine Vielzahl entsprechender Demonstratoren von Pedelec-Größe bis hin zu mit PV ausgestatteten Kühl-Sattelaufliegern.

Neben der Frage nach der Zuverlässigkeit der PV-Module zeigte sich auch weiterer Entwicklungsbedarf bei der platzsparenden Integration der Module. Insbesondere der Umgang mit den spezifischen Umgebungsbedingungen, wie dem thermischen Verhalten auf der Fahrzeugoberfläche und dem Einfluss lokaler wechselnder Verschattung auf den Ertrag und die Lebensdauer der Module sind aktuelle Forschungsfragen. Durch die Erfahrungen aus dem Aufbau und Testbetrieb des eigenen VIPV-Demonstrators sowie die langjährige Erfahrung und die Flexibilität in der Entwicklung und dem Test von Spezialmodulen hat das ISFH hier in den letzten Jahren spezielles Fachwissen aufgebaut. Weiterhin gehören die thermische, optische und elektrische Charakterisierung von Photovoltaikmodulen zu den Kernkompetenzen am ISFH. Das ISFH kann also mit seiner breiten Expertise zur weiter nötigen aktuellen Forschung beitragen.

Zusammen mit dem Geschäftsführer der a2-solar führten die ISFH-Vertreter auf der Messe – Herr Dr. Henning Schulte-Huxel, Herr Dr. Felix Haase, Herr Dr. Arnaud Morlier und Herr Prof. Robby Peibst – viele intensive und interessante Gespräche mit Fahrzeug- bzw. Sattelauflieger-Herstellern und Zulieferern.

Insgesamt bestätigte der Messauftritt den bereits in vielen Medien berichteten Innovationsschub, mit dem sich die Nutzfahrzeugbranche den Herausforderungen der Zukunft, insbesondere der notwendigen Dekarbonisierung, stellt. Dazu wurden sowohl Wasserstoffantriebe, aber vorwiegend auch Elektroantriebe vorgestellt. Letztere bewegen inzwischen Kleinst- und leichte Nutzfahrzeuge für „die letzte Meile“, aber auch Transporter und mittlere sowie sogar schwere LKW für den Fernverkehr. Auch die Sattelauflieger werden zunehmend selbst elektrifiziert und mit Batterien ausgestattet. Eine Schlüsselrolle hierbei haben „Rekuperationsachsen“, die beim Bremsen mechanische Energie wieder in elektrische Energie (anstatt in Wärme) umwandeln. Bei Bedarf, z.B. bergauf, kann die dann in den Batterien gespeicherte Energie zum Vortrieb beitragen. Dieser deutliche Trend zur Elektrifizierung in der Nutzfahrzeugbranche steigert gleichzeitig die Relevanz von fahrzeugintegrierter Photovoltaik und damit die weitere benötige Forschung. 

Leichtes Nutzfahrzeug mit integrierter Photovoltaik am gemeinsamen Stand von ISFH und  „a2-solar advanced and automotive“. Im Fahrzeug sind weitere Spezialmodule zu sehen.

Auf der IAA zeigt auch die junge Generation Interesse an der Mobilität der Zukunft.