Emmerthal (RBR). Seit fast 30 Jahren arbeitet das Institut für Solarenergieforschung (ISFH) für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in Deutschland und international. Und es ist dabei in großen Schritten vorangekommen, hat mit zahlreichen Entwicklungen die Welt der Photovoltaik und Solarenergie revolutioniert, nicht nur für die Wissenschaft, sondern als Entwicklungspartner der Industrie ganz besonders für die praktische Anwendung.
Institutsleiter Rolf Brendel stellt im Pressegespräch die wichtigsten Highlights des Jahres 2016 vor. Die derzeit 145 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter publizierten 103 Veröffentlichungen in internationalen Fachmedien im Vergleich zu 80 im Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung von 30 Prozent. „Auf den wissenschaftlichen Output unseres Teams sind wir sehr stolz, ist er doch das, was auf Dauer bleibt und weltweit langfristig zum Wohle des Fortschritts der Solarenergie genutzt werden kann“, erklärt Brendel. Auch die Zahl der akademischen Abschlussarbeiten stieg um satte 70 Prozent von 12 auf 20. Und zu guter Letzt heimsten die ISFHler 7 internationale Auszeichnungen ein.
Im Bereich Photovoltaik ist zum Beispiel ein neues Verfahren zur Stromsammlung auf der Rückseite der Solarzellen wegweisend. Das Ergebnis ist mit 25% Wirkungsgrad ein internationaler Spitzenwert.
„Heute sind der Ausstieg aus der Kernenergie und die Reduktion fossiler Emissionen gesellschaftlicher Konsens, der Umbau des Energiesystems hat begonnen. Mit der Energiewende hat Deutschland sich vorgenommen, sein Energiesystem, also das Herz unserer Industriegesellschaft, zu transformieren und für die Zukunft fit zu machen. Bis 2050, also in etwas mehr als 30 Jahren, wollen wir den allergrößten Teil der energetischen Emissionen vermieden haben: welch eine Dynamik, welch eine Aufgabe!“, so Brendel.
Für wie wichtig der Alleingesellschafter des ISFH – das Land Niedersachsen – dessen Arbeit hält, zeigt sich in der Erhöhung der Fördermittel für 2017 – um 900.000€ von zuvor 2,7 Millionen auf dann 3,6 Millionen Euro. „Wir bedanken uns sehr herzlich für diese für uns sehr wichtige Entscheidung, ganz persönlich auch bei Herrn Ministerpräsident Weil“, sagt Institutsleiter Rolf Brendel. „Dies ist für uns nicht nur eine Anerkennung unserer Arbeit, sondern auch der Bedeutung der Solarenergie für die Energiewende in Niedersachsen, in Deutschland und in der Welt“, bewertet Brendel diese Entscheidung. Dabei macht das ISFH aus jedem Förder-Euro des Landes drei und erreicht damit eine „Drittmittelquote“, von mehr als zwei Dritteln, was im Vergleich mit anderen Forschungsreinrichtungen beachtlich ist.
Das klare Bekenntnis des Landes zum ISFH ist auch ein wesentlicher Grund für Brendel, nicht dem attraktiven Stellenangebot auf die Leitung eines sehr viel größeren Forschungsinstitutes zu folgen. So entschied er sich erst im November 2016, in Hameln zu bleiben.
Und der Blick geht nach vorn: Ein großes Ziel für die Zukunft ist die Integration von mehr Solarenergie in Gebäude, anstatt sie außen drauf zu setzen. Diese könnten dann z.B. in Fassaden oder Brüstungen verbaut sein und optisch entweder nicht auffallen oder auch gestaltend eingesetzt werden. Viel zu tun gibt es auch bei der Optimierung des Energiesystems zur Wärme- und Stromversorgung von Gebäuden und Quartieren. Darüber hinaus arbeitet das ISFH weiter an der Kostensenkung für Solarenergie. Denkbar ist eine weitere Halbierung der aktuellen Preise. Das wäre ein neues Highlight