Am Dienstag, den 24. September 2019, um 14:00 Uhr findet im Vortragssaal ein Instituts-Kolloquium statt.

Johannes Pelda und Abdulraheem Salaymeh (HAWK – Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen) werden über ihre Forschung zur Dekarbonisierung von Fernwärmenetzen mithilfe von Wärmepumpen berichten und Herausforderungen und offene Forschungsfragen benennen.

Fernwärmesysteme der 4. Generation können einen wesentlichen Beitrag zur angestrebten Reduktion der CO2-Emissionen im Wärmesektor leisten. Durch verringerte Vor- und Rücklauftemperaturen sind Sie in der Lage erneuerbare Energien ökonomisch sinnvoll einzubinden und Fernwärmenetze trotz einen langsam abnehmenden Wärmebedarf durch eine sequentiell verbesserte Gebäudedämmung weiterhin wirtschaftlich zu betreiben. Die Transformation bestehender Fernwärmenetze zur 4. Generation über einen längeren Zeitraum / strategische Periode bringt mehrere wirtschaftliche und technische Herausforderungen mit sich, wie z.B. vorübergehende thermo-hydraulische Engpässe. Wie können Strategien aussehen, die thermohydraulische Restriktionen sinnvoll durchbrechen? Um einen optimierten und zukunftsweisenden Ansatz zu erhalten, ist es notwendig, das System dynamisch zu simulieren. Der Vortrag von Johannes Pelda geht auf die Grundlage ein, auf der eine quelloffene, dynamische Simulation aufgebaut werden soll, die es ermöglicht, Speicher und Wärmepumpen zu modellieren und zu simulieren.

Der Vortrag von Abdulraheem Salaymeh zu den Ergebnissen der Masterarbeit „Untersuchung zum Einsatz der Wärmepumpentechnologie zur Nutzung von Energie aus Abwasser in Fernwärmesystemen“ befasst sich mit der Fragestellung, ob die Integration von Abwasserwärme mittels Großwärmepumpen in Fernwärmesysteme technisch, ökologisch und ökonomisch vertretbar sein kann. Grundlage zur Beantwortung dieser Fragestellung bildet die Darstellung der vorhanden technischen Lösungen. Parallel werden die Randbedingungen zum optimalen Einsatz dieser Technologie analysiert und dargelegt. Die Erfahrungen der Nachbarländer über Integration von Abwasserwärmenutzungsanlagen in Fernwärmesysteme werden anhand zahlreicher Beispielprojekte demonstriert. Schließlich wird die Machbarkeit der Technik unter deutschen Rahmenbedingungen anhand eines konkreten Anwendungsfalls praktisch überprüft.

Alle Institutsangehörige, Freunde und auswärtige Gäste des ISFH sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen.