In der Session E1: Innovative District Heating and Cooling sprach Niklas Kracht über die Regeneration von Erdsondenfeldern mittels Photovoltaisch-Thermischen Kollektoren (PVT). Dabei konnte die Anzahl der benötigten Erdsonden für die Wärmeversorgung eines Plusenergiequartieres mehr als halbiert werden. (Vortragsfolien)
Bharat Chhugani berichtete in der Session H1: PV and PV-Systems for buildings and industry über ein Wärmeversorgungssystem eines Einfamiliengebäudes, welches PVT Kollektoren als alleinige Quelle einer Wärmepumpe verwendet. Die CO₂-Emissionen können damit um rund 50 % im Vergleich zu einer Gaskessel-basierten Anlage reduziert werden. Die Session wurde von Federico Giovannetti, Leiter der Abteilung Solare Systeme, geleitet.
Christoph Büttner stellte in der Session I2: Solar Energy and Heat pumps eine Gebäudehülle in Form einer vorgehängten Beton-Fassade vor, welche als Umweltwärmeüberträger in einem Wärmepumpen-System eines Mehrfamilienhauses dient. Durch die unter anderem durchgeführte Regeneration der Erdreichquelle kann eine Verkleinerung um 25 % (z.B. Erdsondenlänge, oder -anzahl) bei gleicher Systemeffizienz erreicht werden. (Vortragsfolien)
Julian Jensen präsentiere in der Session Q3 System Modelling, Artifical Intelligence and Digitalisation einen Beitrag über die Simulation von stagnationssicheren Wärmerohrkollektoren in TRNSYS. Dabei stellte er einen Modellierungsansatz vor, der die korrekte Abbildung des temperaturbegrenzenden Heat Pipe Prozesses in TRNSYS ermöglicht. (Vortragsfolien)
Das Poster M09 : „Heat Pipe Collectors with Overheating Prevention in a Cost-Optimized System Concept: Monitoring of System Performance and Stagnation Loads under Real Conditions“ von Bert Schiebler konnte anschaulich die Kostenvorteile von überhitzungssicheren Solarthermiekollektoren aufzeigen. Diese belaufen sich auf bis zu 22 % für die untersuchten Systeme.
Das Poster Q07: Building Information Modeling for Solar Energy Systems von Wael Mandow zeigte die Möglichkeit auf, mithilfe von Building Information Modeling (BIM), solare Technologien digital abzubilden sowie Monitoringprozesse zu vereinfachen und gleichzeitig deren Qualität zu erhöhen. (Poster)
Highlight der diesjährigen Tagung waren die Besichtigungstouren zu verschiedenen Akteuren und Stationen der deutschen Energiewende. Neben einer Tour im mitteldeutschen Raum, welche z.B. die solare Einspeisung in eine Gasdruckregelanlage besuchte, führte eine zweite Tour nach Norddeutschland zum ISFH. Hier konnte den Teilnehmenden die Relevanz verschiedenster erneuerbarer Energieversorgungssysteme nähergebracht werden und gleichzeitig in einem internationalen Rahmen für den Forschungsstandort Deutschland geworben werden.
An der EuroSun22 nahmen dieses Jahr insgesamt mehr als 480 Teilnehmer*innen aus aller Welt teil. Neben der solaren Wärmeversorgung, insbesondere im Bereich der leitungsgebundenen Nah- und Fernwärmeversorgung, war auch in diesem Jahr eine steigende Fokussierung auf die Wärmeversorgung mit Wärmepumpen zu spüren.
Carsten Lampe, Leiter des ISFH CalTeC präsentiert den Teilnehmenden den großskaligen Sonnensimulator zur akkreditierten Prüfung von solarthermischen Kollektoren und zu entwicklungsbegleitenden Prototypenuntersuchung. Foto: ISFH
Carsten Lampe erklärt den Fassadenteststand am ISFH mit solarthermischen Modulen (links) und PVT Modulen (rechts). Die hier gesammelten Daten werden für die energetische Gebäudemodellierung verwendet, um in Zukunft Planungsempfehlungen geben zu können. Foto: ISFH