Für seinen Beitrag “Stagnationssichere Flachkollektoren mit Wärmerohren in Thermosiphonsystemen“ hat der ISFH-Wissenschaftler Bert Schiebler auf dem diesjährigen digitalen Symposium Solarthermie und innovative Wärmesysteme einen Posterpreis erhalten.
In dem am ISFH entwickelten Thermosiphonsystem werden vom Absorber hydraulisch entkoppelte Wärmerohre, sogenannte „Heatpipes“, verwendet, um mit der aus der Solarstrahlung erzeugten Wärme einen Trinkwarmwasserspeicher zu beladen. Das innovative System beruht auf einem geschlossenen Kreislauf zwischen Verdampfung (im Bereich des Solarabsorbers) und Kondensation (im Bereich des Speichers) in den Wärmerohren. Ist der Trinkwasserspeicher vollständig erwärmt, kommt der Wärmerohr-Kreislauf aus physikalischen Gründen von selbst zum Stillstand und die weitere Aufheizung des Speichers wird unterbrochen. Durch die Heatpipes werden einerseits Verbindungs-Rohrleitungen zwischen Kollektor und Speicher sowie das sonst erforderliche Solarkreisfluid überflüssig, sodass mit einer deutlichen Kostenersparnis gegenüber herkömmlichen Systemen zu rechnen ist. Andererseits kann durch den Einsatz der Heatpipes eine thermische Überladung des Systems in Zeiten hoher Einstrahlung verhindert werden, was die Lebensdauer und die Zuverlässigkeit der Solarthermieanlage erhöht.
Das System wurde im Rahmen des Verbundforschungsvorhabens „Entwicklung und Demonstration innovativer, stagnationssicherer solarthermischer Anlagen mit Heat-Pipes-Kollektoren“ entwickelt, in dem das ISFH gemeinsam mit den Kollektorherstellern KBB und AkoTec an innovativen Lösungen für die Solarthermie forscht. Das Forschungsvorhaben wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (FKZ 325550 A-C) unterstützt.
Das Symposium Solarthermie und innovative Wärmesysteme, was dieses Jahr vom 12. bis 14. Mai als digitale Konferenz stattfand, steht in der Tradition des Branchentreffs. Zum 30. Mal wurde sich zum Stand der Technik und neuen Entwicklungen in der Solarthermie ausgetauscht. Der Beitrag von Bert Schiebler wurde neben zwei weiteren Arbeiten unter 26 Präsentationen ausgewählt.