In der Ausstellung „Shine on me. Wir und die Sonne“ gezeigtes Kunstwerk „Capri-Batterie“ von Joseph Beuys aus dem Jahr 1985. / © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Dresden: Am renommierten Deutschen Hygiene-Museum Dresden (DHMD) läuft seit dem 28.09.2018 die Ausstellung „Shine on me. Wir und die Sonne“, zu der das ISFH ein Exponat beigesteuert hat.

Die umfangreiche Präsentation versteht sich als Forschungsreise: In sieben epochen- wie kulturübergreifenden „Umrundungen“ erkundet sie die uralte, stets existenzielle Beziehung des Menschen zur Sonne. Die „Umrundungen“ bezeichnen und verbinden dabei verschiedene Perspektiven bzw. Aspekte aus den Disziplinen Kunst, Kulturgeschichte und Naturwissenschaft. Dazu gehören etwa die religiöse Bedeutung der Sonne in Vergangenheit und Gegenwart, die Verarbeitung des Themas in der Kunst, die wissenschaftliche Erkundung der Sonne (z.B. mit der aktuellen Raumfahrtmission „Parker-Solar-Probe“ der NASA) und natürlich auch die Nutzung der Solarenergie auf der Erde.

Beim Thema „Solarenergie“ wird selbstverständlich auch die Photovoltaik behandelt, die für die Welt-Energieversorgung immer wichtiger wird . Es gibt Exponate von den Anfängen der Photovoltaik, wie z.B. die Solar Battery von Bell Labs von 1956. Die Ausstellung zeigt zudem teils in Vergessenheit geratene und heute wieder aktuelle Anwendungen wie ein solar-betriebenes Elektrofahrzeug des US-amerikanischen Ingenieurs Charles Alexander Escoffery von 1960.

Aber auch die innovativsten Konzepte der modernen Photovoltaik-Forschung sind in der Präsentation vertreten. So sind beispielsweise eine bleifreie Perowskit-Solarzelle auf Basis von Bismutoxiddiodid von der University of Cambridge, England,  und eine biohybride Solarzelle von der Vanderbilt University, Nashville, USA, zu sehen. Letztere arbeitet mit einem organischen Absorber auf Basis von Proteinen, die aus Spinat gewonnen werden und die natürliche Photosynthese ausnutzen.

Bei einer solchen Ausstellung darf natürlich auch ein aktuelles Spitzenforschungsergebnis aus dem Bereich der kristallinen Silizium-Photovoltaik nicht fehlen, denn diese macht derzeit über 90 % des weltweiten Photovoltaikmarkts aus. Hierfür wählte die Redaktion der Ausstellung die Rekord-POLO-Solarzelle des ISFH mit 26,1 % Wirkungsgrad

„POLO“ (poly-Si on oxide) bezeichnet dabei eine innovative Art von passivierenden Kontakten, die eine sehr selektive Extraktion einer bestimmten Ladungsträgersorte aus der Solarzelle und somit den bisher weltweit höchsten Wirkungsgrad für p-Typ Siliziumsolarzellen ermöglicht. Die POLO Technologie wurde vom ISFH gemeinsam mit dem Institut für Materialien und Bauelemente der Elektronik der Leibniz Universität Hannover entwickelt. Weitere Details zu dieser inzwischen mit verschiedenen Preisen ausgezeichneten Technologie finden sich hier.

Das ISFH fühlt sich geehrt, ein Exponat zu der Ausstellung „Shine on me. Wir und die Sonne“ beisteuern zu können, und wünscht dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden viel Erfolg mit der Präsentation. Die Ausstellung läuft bis zum 18.08.2019, Kuratorin ist Dr. Catherine Nichols. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Ausstellung: https://www.dhmd.de/ausstellungen/shine-on-me/