Minister Björn Thümler (5. von links) mit Mitgliedern des Lenkungskreises des Forschungsverbunds Wasserstoff und weiteren Referenten. Foto: EFZN
Der EFZN-Forschungsverbund Wasserstoff Niedersachsen hatte Ende vergangener Woche zu seiner ersten Jahrestagung in Goslar eingeladen. Rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus universitären und außeruniversitären Arbeitsgruppen, die in Niedersachsen im Bereich Wasserstoff tätig sind, waren der Einladung gefolgt. Über zwei Tage hinweg tauschten sie sich in Klausur über laufende Wasserstoffforschung und zu zukünftigen gemeinsamen Forschungsthemen aus. Dr. Raphael Niepelt vom ISFH gab in seinem Vortrag „Wasserstoff im Systemkontext – Multitalent mit großen Aufgaben“ einen Überblick über die Rolle von Wasserstoff im zukünftigen Energiesystem und daraus resultierende Forschungsfragen im Bereich der Energiesystemanalyse. Darüber hinaus war das ISFH durch zwei Posterbeiträge zur experimentellen Bewertung von wasserstoffbasierten Energiesystemen und zur Schichtentwicklung für die Elektrolyse auf der Tagnung vertreten.
„Grüner Wasserstoff ist einer der wichtigen Bausteine für die Energiewende. Um Technologien zur Erzeugung und Speicherung weiterzuentwickeln, ist es wichtig, dass Forscherinnen und Forscher disziplinübergreifend zusammenarbeiten“, hob der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler, der die Veranstaltung eröffnete, die Bedeutung einer über die Fächergrenzen hinaus eng miteinander vernetzten Forschergemeinde hervor. „Die unter dem Dach des Energieforschungszentrums Niedersachsen gegründete Wissenschaftsallianz Wasserstofftechnologie bündelt die in Niedersachsen vorhandenen Kompetenzen. Ziel ist es, mit diesem vorhandenen Know-how die niedersächsische Wasserstoffforschung zu vernetzen und gemeinsam erfolgreiche Konzepte für Niedersächsische Wasserstofftechnologien zu entwickeln. Die erste Jahrestagung des EFZN-Forschungsverbundes Wasserstoff bietet eine hervorragende Gelegenheit, noch enger zusammenzurücken und Wissen und Kräfte gemeinsam einzusetzen, um neue Forschungspotenziale zu identifizieren und die Niedersächsische Wasserstoffstrategie voranzubringen.“
Der EFZN-Forschungsverbund Wasserstoff Niedersachsen ist aus einem internen Forschungsworkshop hervorgegangen, den das EFZN im September 2018 in Goslar organisiert hatte. „Der Forschungsverbund trägt das EFZN-Label daher zu Recht“, erklärt EFZN-Vorstandssprecher Professor Richard Hanke-Rauschenbach von der Leibniz Universität Hannover. „Die Jahrestagung hat sehr schön die Stärken der niedersächsischen Wasserstoffforschung sichtbar gemacht“, so Hanke-Rauschenbach. Diese lägen in den Bereichen Wasserstoffbereitstellung, Untergrundspeicherung, technische Verbrennung sowie die Weiterwandlung von Wasserstoff zu synthetischen Kraftstoffen und flankierten auf sehr gute Weise auch die Interessen der niedersächsischen Wirtschaft. Als besondere Stärke hebt Hanke-Rauschenbach auch die von Raphael Niepelt vorgestellten niedersächsischen Kompetenzen im Bereich der Energiesystemanalyse hervor: „Hierbei geht es darum, mittels Modellen zu berechnen, wie die Energiewende vorangetrieben werden kann und welche Rolle Wasserstoff dabei spielt. Derartige Untersuchungen sind nicht nur für Unternehmen interessant, die in diesem Bereich nach Geschäftsmodellen suchen, sondern können auch der Landesregierung helfen, die Weichen im Bereich der Energiepolitik richtig zu stellen.“