abstract
Die Komfortansprüche in der Trinkwarmwasserversorgung stellen ein Hindernis für die Integration von Durchlauf-Trinkwassererwärmern (DTE) in Wohn- und Nichtwohn-Gebäuden dar. Um die Akzeptanz in der Gesellschaft zu erhöhen, wird im Rahmen dieser Arbeit das menschliche Komfortempfinden beim Duschen untersucht. Anhand der Ergebnisse soll eine Bewertungsskala für DTEs entworfen werden. Mithilfe dieser Komfortklassen soll langfristig die Transparenz auf dem Markt erhöht werden und damit die Marktintegration unterstützt werden.
Das Komfortempfinden wird anhand der Reaktion von Testpersonen auf vorgegebene Temperaturschwankungen untersucht. Dafür werden Versuche mit 78 Testpersonen an einem Teststand am ISFH durchgeführt. Dieser setzt sich aus einem Speichersystem zur Trinkwassererwärmung und einer herkömmlichen Duschkabine zusammen. Die Wassertemperatur kann durch die Armatur in der Dusche eingestellt werden und zusätzlich durch einen integrierten Heizstab in der Kaltwasserleitung von außen gesteuert werden. Die Testpersonen bewerten die programmierten Temperaturschwankungen beim Duschen mit einem Drucktaster. Dabei werden die Wahrnehmungsschwelle und die Grenze für Unbehagen ermittelt. Die Versuche werden in zwei Runden mit verschiedenen Schwankungen durchgeführt. Zusätzlich füllt jede Testperson vor dem Versuch einen Fragebogen zur Beurteilung biologischer Einflüsse aus.
Durch die verschiedenen Formen der geprüften Schwankungen wird festgestellt, dass die Temperaturabweichung (Auslenkung) der Schwankung als Komfortkriterium ausschlaggebend ist. Die Richtung der Änderung (warm oder kalt) und die Änderungsrate (Steigung) haben keine signifikante Bedeutung für das Komfortempfinden.
Folglich werden fünf Komfortklassen (A bis E) anhand der tolerierten Temperaturabweichungen eingeteilt. Die Differenz bezieht sich auf die an der Zapfstelle eingestellte Wunschtemperatur. Die Klassen besitzen jeweils ein Intervall von 0,5 K und orientieren sich an dem prozentualen Anteil der Testpersonen, die kein Unbehagen signalisieren. Bei Abweichungen zwischen 0 K und $\pm$0,5 K wird Klasse A erreicht, wobei 98% der Personen zufrieden sind. Bei Komfortklasse E mit Abweichungen zwischen $\pm$2 K bis $\pm$2,5 K sind 50% der Personen zufrieden.