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Ansätze zur Reduktion der konventionell erzeugten Wärmeverteilverluste in solar unterstützten Mehrfamilienhäusern
01.07.2013 – 31.08.2016
Das diesem Eintrag zugrunde liegende Vorhaben ‚Ansätze zur Reduktion der konventionell erzeugten Wärmeverteilverluste in solar unterstützten Mehrfamilienhäusern‘ wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie unter dem Förderkennzeichen FKZ 03ET1194A gefördert. Die Autoren danken für die Unterstützung.
Wärmeverluste von Heizungs- und Warmwassernetzen in Mehrfamilienhäusern (MFH) decken mit steigendem Gebäudedämmstandard zunehmende Anteile am Raumheiz-Wärmebedarf. Diese ungeregelten Gewinne können insbesondere in Zeiten geringeren Bedarfs nur anteilig genutzt werden. Das Forschungsprojekt untersucht neue Versorgungskonzepte für MFH mittels Systemsimulationen (TRNSYS) mit dem Fokus auf Teil-Dezentralisierung. Das Ziel ist es, die konventionell erzeugten Verteilverluste durch gezielte Einbindung von Solar- und Umweltwärme sowie zeitabhängig dezentraler Nachheizung zu minimieren. In einem Folgeprojekt sollen die vielversprechendsten Konzepte umgesetzt werden.
Veranstaltungsnachlese: „Wärmeverteilverluste in Mehrfamilienhäusern“
Am 19. Oktober 2016 haben das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) und die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) in Kooperation mit der NBank und in den Räumlichkeiten der NBank in Hannover einen Workshop mit dem Titel „Wärmeverteilverluste in Mehrfamilienhäusern – Lösungsvorschläge für ein unterschätztes Problem“ durchgeführt. In der Veranstaltung sind die Ergebnisse des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Forschungsvorhaben „Ansätze zur Reduktion der konventionell erzeugten Wärmeverteilverluste in solar unterstützten Mehrfamilienhäusern“ vorgestellt und diskutiert worden. Die Projektpartner des ISFH, proKlima – Der enercity Fonds, Delta Systemtechnik GmbH, Heimkehr Wohnungsgenossenschaft eG und GBH Mieterservice Vahrenheide GmbH haben die Projektrelevanz aus ihrer Sicht durch eigene Beiträge unterstrichen. Teilgenommen haben dabei Expertinnen und Experten aus den Gebieten Energieberatung, Architektur, Planung und Klimaschutz, von Wohnungsgesellschaften sowie aus dem Handwerk, der Industrie und der Wissenschaft. Mit rund 50 Teilnehmenden war die Veranstaltung gut besucht. Auch die intensiven Diskussionen haben das große Interesse für die Thematik bestätigt.
Die Rolle der Wärmeverteilverluste für Heizungs- und Trinkwarmwasserversorgung in der Energiebilanz von Gebäuden ist weitgehend unbekannt. Mit den Ergebnissen des am ISFH durchgeführten Forschungsprojekts kann nunmehr gefolgert werden, dass Wärmeverteilverluste auf dem Weg vom Keller bis zum Nutzer den Endenergiebedarf insbesondere von gut gedämmten Gebäuden signifikant steigern können, abhängig von der Nutzbarkeit der Verteilverluste für die anteilige Deckung des Wärmebedarfs zur gleichen Zeit im gleichen Raum. Die nicht nutzbaren Verteilverluste zu minimieren ist daher das wichtigste Ziel. Das ISFH hat gezeigt, dass dies mit der Reduktion der Netztemperaturen und der Reduktion der Leitungslänge erreicht werden kann:
- Zweileiternetze mit Vorlauftemperaturen von 50 °C (d.h. sehr gute Wohnungsstationen) sind dafür also eine verfügbare und attraktive Lösung.
- Da die verbleibenden nicht nutzbaren Verluste weitgehend außerhalb der Heizperiode vorkommen, können diese einfach mit Sonnenwärme gedeckt werden.
- So kann mit einer Dimensionierung von 1,5 bis 2 m² Sonnenkollektor pro Person der Gaskessel für mehrere Sommermonate vollständig außer Betrieb genommen werden, mit einer beispielhaft gezeigten Einsparung von 40% des Endenergieverbrauchs.
Die Untersuchungen sind mit Hilfe eines dafür entwickelten dynamischen Mehrzonen-Simulationsmodells in TRNSYS durchgeführt worden. In einem Folgeprojekt sollen nun Messungen an realen Gebäuden mit unterschiedlichen Wärmeversorgungskonzepten durchgeführt werden. Dafür sucht das ISFH noch interessierte Partner.
Die im Rahmen der Veranstaltung gehaltenen Vorträge stehen Ihnen unten als Download zur Verfügung.

Ansprechpartner
M.Eng. Oliver Mercker
Wärmeverteilung – Warum ist das ein Thema (G. Rockendorf, KEAN)
PDF, 343.95 KBSimulation von Gebäuden und Verteilnetzen (O. Mercker, ISFH)
PDF, 13.46 MBAnalyse von Gebäudeverteilnetzen und neue Netzkonzepte mit Solarwärme (O. Mercker, ISFH)
PDF, 7.39 MBErfahrungen der Wohnungswirtschaft (S. Scriba, Heimkehr)
PDF, 4.65 MBEffizienz und Klimaschutz durch Wärmecontracting in der Wohnungswirtschaft (D. Schneider, GBH)
PDF, 7.46 MBEffiziente Lösungen für Zweileiternetze (F. Schubert, Delta Systemtechnik)
PDF, 15.76 MBEnergieeffiziente Anlagentechnik in MFH aus der Sicht eines lokalen Förderers (R. Tepe, proKlima)
PDF, 364.04 KBFazit, Diskussion und Ausblick (G. Rockendorf, KEAN)
PDF, 284.18 KBAnsätze zur Reduktion der konventionell erzeugten Wärmeverteilverluste in solar unterstützten Mehrfamilienhäusern
PDF, 1.94 MBOliver Mercker; Oliver Arnold; Gunter Rockendorf. Tagungsband EnOB-Symposium 2014 „Energieinnovation in Neubau und Sanierung“, Essen, März 2014
Unterschätzte Verteilverluste erfordern neue (solare) Wärmekonzepte für Mehrfamilienhäuser
PDF, 1.26 MBOliver Mercker; Oliver Arnold; Gunter Rockendorf. Ausführliches Skript zur OTTI Solarthermie Tagung 2014, Bad Staffelstein, Mai 2014
Untersuchung (solarer) Wärmeversorgungskonzepte für Mehrfamilienhäuser in TRNSYS
PDF, 1.09 MBOliver Arnold; Oliver Mercker; Lina Dieck; Mark Brandes; Gunter Rockendorf. Ausführliches Skript zur OTTI Solarthermie Tagung 2015, Bad Staffelstein, Mai 2015
Wie sind zentrale Wärmeversorgungssysteme in hochgedämmten Gebäuden zu gestalten?
PDF, 1.30 MBOliver Mercker; Oliver Arnold; Gunter Rockendorf. Ausführliches Skript zur OTTI Solarthermie Tagung 2016, Bad Staffelstein, April 2016
Ansätze zur Reduktion der konventionell erzeugten Wärmeverteilverluste in solar unterstützten Mehrfamilienhäusern
PDF, 2.44 MBOliver Mercker; Oliver Arnold. Abschlussbericht des Projekts, Februar 2017
Projektpartner



